Wer in Berlin wohnt, profitiert vom vielfältigen kulturellen Angebot der Hauptstadt. Besonders die Theaterszene ist so bunt wie die Farbpalette der T-shirts bei American Apparel. So wie es schöne und weniger schöne Farben gibt, so gibt es gute und weniger gute Theaterinszenierungen. Selten, hin und wieder aber ragen grandiose Theateraufführungen aus der Vielzahl heraus. So auch das Stück "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller/ Regie: Stephan Kimmig, am Deutschen Theater.
Noch nie hatte ich zuvor ein Theaterstück gesehen, in der jede/r Schauspieler/in seine/ihre Rolle perfekt spielt. Es war schon erschreckend. Die Rollen waren maßgeschneidert. Applaus für Claudia Eisinger als Luise und Elias Arens als Hofmarschall von Kalb. Die Krönung und vom Publikum zu recht gefeiert war allerdings Ulrich Matthes als Präsident von Walter.
Das Bühnenbild (von Katja Haß) hatte eine großartige Wirkung, trotzt der relativ schlicht gehaltenen Gestaltung. Ein zur Bühne hin offener Würfel, dessen Seiten mit Türen über Türen besetzt waren, konnte gedreht und gewendet werden. Nah und Fern wurden im Stück integriert.
Diese Inszenierung kann nicht in Worten beschrieben werden, so beeindruckend war es. Ein überwältigendes Gefühl. Ich kann jedem nur empfehlen, seht euch das Stück an.
Weiter Aufführungen am 17./20. März, 4.April, 1. Mai
// B.
Kabale und Liebe - Kiel
Zwar hat Kiel kulturell wohl weniger zu bieten als Berlin, jedoch wird auch hier im Schauspielhaus zur Zeit "Kabale und Liebe" von Schiller inszeniert. Von allen Seiten regnete es glänzende Kritiken für das Stück. Vorallem Dariusch Yazdkhasti, der Regie führte, wurde in höchsten Tönen gelobt.
Also nichst wie hin zum Schauspielhaus. Und tatsächlich, eine wirklich gelungene Aufführung. Das Bühnenbild, anfangs noch wenig aussagekräftig, jedoch auch Neugierde erweckend, erfüllte im Laufe des Stückes durchaus einen Sinn.
„Die Bühnenfläche ist bedeckt mit raschelnden weißen Blättern, die griffbereit als Briefpapier dienen für jene verhängnisvollen Zeilen, die Luise auf Druck des Präsidenten (Imanuel Humm) geschrieben hat. Die Kabale findet am Boden statt, auf dem auch Perücken und Kostüme landen, wenn es privat wird.“ - Monika Nelissen, Die Welt , 13.10.09
Mich beindruckte vorallem Maria Goldmann, die Luise so grandios verkörperte, dass ich jede Gefühlregung der Figur deutlich wahrnehmen und nachempfinden konnte.
Berlin - Kiel
zwei Städte - zwei Inszenierungen
Keine sollte man sich entgehen lassen!// M.
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